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10. PSD Journalistenpreis verliehen


Montabaur – Bonn, 23.10.2014: Zum zehnten Mal verleiht der Verband der PSD Banken e.V. heute auf Schloss Montabaur den mit 20.000 Euro dotierten PSD Journalistenpreis. Das diesjährige Motto lautet „Ist Vertrauen (noch) der Anfang von allem? – Das Verhältnis von Verbrauchern und Aufsicht zu den Banken“.

Der erste Platz in der Kategorie TV/Radio/Online, geht an Michael Cordero für den Beitrag „Angelegt und Abgesoffen“ (10.07.2013). Die knapp dreißigminütige und für die Redaktion ZOOM des Zweiten Deutschen Fernsehens produzierte Dokumenta­tion beschreibt, wie das Geschäft um Containerschiffe für deutsche Kleinanleger zum Milliardengrab werden konnte. Besonders überzeugte die Jury die große Rechercheleistung und die umfassende Bearbeitung des Themas, die auch die Folgen der Blase auf dem Markt für Containerschiffe für deren Besatzungen einschließt. Die sehr anschauliche filmische Umsetzung des Themas rundet den durchweg hervorragenden Eindruck ab. Den zweiten Platz der Kategorie TV/Radio/Online belegt Klaus Uhrig mit dem Radiobeitrag „Bitcoins – Digitales Gold“ (08.05.2014), das auf Bayern2 gesendet wurde. Was Bitcoins sind, was hierbei Asien mit Berlin-Kreuzberg verbindet und wer nicht nur die Vorzüge, sondern auch die Kritik an Bitcoins erfahren möchte, dem- oder derjenigen empfiehlt die Auswahljury dieses Radiofeature. Den dritten Platz in dieser Kategorie vergab die Jury an Jürgen Ackermann (Hessischer Rundfunk) für seinen in der ARD ausgestrahlten Beitrag „Zahnlose Finanzaufsicht – wie deutsche Anleger mit wertlosen Aktien gelockt werden“ (19.03.2014). Für die Jury hält der Beitrag inhaltlich, was der Titel verspricht: Es geht um das Schweizer Unternehmen Petromove, das deutsche Anleger mit saftigen Renditen von 12 %, in den grauen Kapitalmarkt lockte. Petromove wollte in der Schweiz ein modernes Tankstellen-Netz aufbauen. Auf der Recherchereise fand man in der Schweiz aber keine modernen Tankstellen. Stattdessen fand man kleine Bergbauernhöfe und KFZ-Werkstätten mit nur einer Zapfsäule.

Der erste Platz in der Kategorie Print geht an das Autorenduo Sebastian Jost und Hannes Vogel für ihren Artikel in der Welt am Sonntag mit dem Titel „Versuch am Kunden“ (29.06.2014). Der Artikel handelt von der Deutsche Bank AG und wie das Geldhaus tatsächlich agiert, nachdem das Führungsduo Jürgen Fitschen und Anshu Jain einen strikten Kulturwandel verordnet hat. Aus Sicht der Jury zeichnen die Journalisten detailreich in ihrem Artikel nach, wie sich die Deutsche Bank bei Geschäften in haarsträubende Interessenskonflikte verwickelt. Die Geschichte von Hannes Vogel und Sebastian Jost zeigt, was Deutschlands größte Bank ändern muss, wenn sie den Kulturwandel ernst meint. Der zweite Platz in der Kategorie Print geht an Sönke Iwersen vom Handelsblatt. Sein Artikel mit dem Titel „Der Tod des Mäzens“ (26.06.2014) beschäftigt sich mit der Beziehung des Berliner Immobilieninvestors Rafael Roth zur HypoVereinsbank. Diese bot Roth so genannte Cum-Ex-Geschäfte an, mit denen angeblich sichere Gewinne erzielt werden sollten. Rafael Roth vertraute seiner Bank. Die Geschäfte liefen gut. Dann forderte das Finanzamt Millionen Euro zurück. Als Konsequenz verklagte die HypoVereins­bank ihren Kunden Roth auf 100 Mio. Euro Schadenersatz für Aktiengeschäfte, die die Bank selbst durchgeführt hatte. Der Widerspruch, dass auch ein erfahrener Geschäftsmann bei solchen Geschäften zum Opfer werden kann, macht den besonderen Reiz der Geschichte und des Artikels aus. Den dritten Platz in der Kategorie Print belegen Massimo Bognanni und Michael Brächer vom Handelsblatt. Der Titel des prämierten Beitrags lautet: „Die Gierigen – Die Hintermänner des grauen Kapital­markts und wie die Politik ihnen den Weg bereitete“ (31.01.2014).  Das Autorenduo beschäftigt sich mit mehreren dubiosen Firmen des grauen Kapitalmarkts und kommen zu dem Ergebnis, dass Investoren, aber auch die Politik die Gefahren des grauen Kapitalmarkts unterschätzen bis ignorieren. Die Autoren beschreiben aber nicht nur Missstände, sondern sie informieren, sie geben Ratschläge und erleichtern es dem Leser, auf diese Weise die richtige Handlungsentscheidung zu treffen.

Eine Herausforderung bestand in diesem Jahr darin, dass einige Einreichungen von den Medien stammten, aus denen sich auch einige der Jurymitglieder rekrutierten. Die Jury betont, dass sich diese Jurymitglieder ihrer Stimme enthalten haben, wenn ein Beitrag aus ihrem Hause zur Bewertung anstand.

Die Jury:
Ulrich Reitz, Leiter Wirtschaft, n-tv (Juryvorsitz)
Christian Dezer, Zweites Deutsches Fernsehen
Frank Donovitz, Gruner & Jahr
Beate Höbermann, Zweites Deutsches Fernsehen
Robert Landgraf, Handelsblatt
Prof. Dr. Hendrik Müller, TU Dortmund
Marcus Pfeil, Wortlaut & Söhne
Rudolf Conrads, Vorstandsvorsitzender, Verband der PSD Banken e.V.

Fotos der Preisträger werden kosten- und rechtefrei zur Verfügung gestellt.

 

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