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11. PSD Journalistenpreis: Auszeichnungen für Welt-Online, WDR, Deutschlandradio, Bilanz, Die Zeit und Handelsblatt


Bonn, 13.11.2015 – Zum elften Mal verleiht der Verband der PSD Banken e.V. heute in Bonn den mit 20.000 Euro dotierten PSD Journalistenpreis. Das diesjährige Motto lautet „Über Wohl und Wehe der Niedrigzinsen“. Der Juryvorsitzende ist Sven Afhüppe, Chefredakteur des Handelsblattes: „Es war spannend zu sehen, wie unterschiedlich sich Journalisten dem Thema Niedrigzinsen genähert haben.“

Kategorie TV/Radio/Online
Der erste Platz in der Kategorie TV/Radio/Online geht an das Autorenduo Marcus Pfeil und Christian Salewski für ihre Reportage „Zinsjagd“, die am 19.03.2015 bei Welt-Online erschienen ist. Schon der Untertitel weckt das Interesse des Lesers: Wie deutsche Steuern britische Rentner finanzieren. Bereits diese Kurzdarstellung kündet von einer wunderbaren Dramaturgie, die von exklusiver und teilweise hartnäckiger Recherche begleitete Story ist dabei relevant und spannend erzählt. Es ist die Schreibe, es ist die Story, es sind die unerwarteten Wendungen, die diesen Beitrag so interessant machen. Dabei erfüllen die Autoren ihren eigenen Anspruch: Innovativ erzählen. Nah am Publikum sein. Recherche als Erlebnis.

Der zweite Platz in der Kategorie TV/Radio/Online geht an Dr. Klaus-Rainer Jackisch für sein Radiofeature, gesendet von WDR 5 am 14.09.2014, mit dem Titel „Machtzentrum Europäische Zentralbank – der Wandel der Währungshüter zur Schattenregierung“. Der Beitrag beleuchtet anhand der Rolle der europäischen Zentralbank das ausgelobte Motto über das Wohl und Wehe der Niedrigzinsen. Die komplexe Materie und Zusammenhänge werden sehr gut und anschaulich erklärt. Es ist dem klugen Aufbau des Features zu verdanken, dass eine bemerkenswerte Differenziertheit zum Tragen kommt. Der Journalist begnügt sich in seinem 53-minütigem Stück aber nicht mit der Beschreibung der Machfülle, sondern hinterfragt auch, welche Auswirkungen diese Entwicklung auf die Bevölkerung hat.

Den dritten Platz in der Kategorie TV/Radio/Online erreicht Florian Felix Weyh für seine Einreichung mit dem Titel „Immer knapp oder wertlos“, gesendet am 02.06.2015 im Deutschlandradio. Die Jury des 11. PSD Journalistenpreis hat den Radiobeitrag als gelungenen und originellen Blickwinkel gesehen, der sich kreativ und philosophisch dem Thema Niedrigzinsen nähert. Trotz der komplexen Betrachtungsweise bleibt das Stück stets gut konsumierbar und verbindet gekonnt Ernst und Satire. Das anspruchsvolle, trotzdem stets unterhaltsame Stück verliert nie seinen Spannungsbogen.

Kategorie Print
Der erste Platz in der Kategorie Print geht an die Redakteurin des Handelsblatts, Gertrud Hussla, für ihre Einreichung „Die Versuchung“, die in der Wochenendausgabe am 24.04.2015 abgedruckt war. Der Ausgangspunkt für den Beitrag ist die Tatsache, dass gerade auch das Umfeld niedriger Zinsen Anleger in die Arme unseriöser Anbieter von Finanzprodukten treibt. Dem Artikel vorausgegangen sind umfangreiche Recherchen verschiedener Redak-teure des Handelsblatts. Der Siegerin ist es gelungen, alle diese ohnehin guten Vorarbeiten in einen profunden Überblick über den grauen Kapitalmarkt zu verpacken. Der Beitrag ist eine interessante Kombination aus investigativem Journalismus, Berichterstattung und Nutzwert. Die gewählte Darstellung eines „tell it all“ ist stilistisch gelungen, stringent und schlüssig aufgebaut.

Der zweite Platz in der Kategorie Print geht an den Journalisten Heinz-Roger  Dohms für seinen Artikel „Meine Bank ist krank“, am 16.04.2015 in der Wochenzeitschrift Die Zeit erschienen. Der Artikel zeichnet nach, warum die Hausbank des Redakteurs inzwischen weniger verdient als er selbst. Die Jury befand den Artikel einstimmig für originell und sehr gelungen. Die unter Journalisten eigentlich nicht so sehr geschätzte Ich-Perspektive treibt in diesem Fall den Beitrag stetig nach vorne. Es macht die Geschichte rund und persönlich. Es ist der ernsthafte Versuch des Autors, die aktuelle Situation seiner Hausbank zu verstehen und nachzuzeichnen. Dies schließt einen eigentlich düsteren Blick nach vorne mit ein.

Der dritte Platz in der Kategorie Print geht an die Redakteure von BILANZ, Sophie Crocoll und Michael Gatermann. Der Beitrag trägt den Titel „Nachhaltig ist nur die Sünde“ und ist am 24.04.2015 erschienen. Frei nach der Devise „Richtig Zaster bringt nur das Laster“ hat das Autorenduo in Zeiten niedriger Zinsen nach attraktiven Anlage-Alternativen gesucht. Anlagemöglich-keiten in börsennotierte Unternehmen, die Haschisch in Bonbons mixen, kommen genauso zur Sprache wie die Tabak-, Waffen- oder Alkoholindustrie. Das Stück hat die Jury überzeugt, weil es eine gelungene Gratwanderung darstellt. Die thematisierten Branchen werden weder verdammt, noch schöngeredet. Eigentlich sinnvolles Anlegerverhalten wird gegen ethische Grundsätze gestellt, ohne dabei die Balance in der Berichterstattung zu verlieren.

Den Juryvorsitz hat der Chefredakteur des Handelsblatts, Sven Afhüppe, inne. Weitere Jurymitglieder sind: Beate Höbermann (Redakteurin, ZOOM, ZDF), Sebastian Jost (Die Welt), Prof. Dr. Henrik Müller (Institut für Journalistik, TU Dortmund), Hannes Vogel (freier Journalist), Manfred Westphal (Verbraucherzentrale Bundesverband). Die Jury wird durch Rudolf Conrads, Vorstandsvorsitzender des Verbandes der PSD Banken, komplettiert.

 

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