12. PSD Journalistenpreis verliehen
Auszeichnungen für FAS, Der Tagesspiegel, Capital, SRF, Hessischer Rundfunk und Correctiv
Bonn, 17.11.2016 – Der Verband der PSD Banken e.V. verleiht diesen Donnerstag in Bonn zum zwölften Mal den mit 20.000 Euro dotierten PSD Journalistenpreis. Das diesjährige Motto lautet „Transformation des Bankgeschäfts“. Claus Döring, Chefredakteur der Börsen-Zeitung, resümiert „Es war manchmal überraschend, mit welchen Themen sich Journalisten im Rahmen der Transformationsprozesse im Bankgewerbe beschäftigen. Andere Themen wie Blockchain scheinen hingegen Dauerbrenner zu sein.“
Kategorie Print
Der erste Platz in der Kategorie Print geht an den freien Journalisten Heinz-Roger Dohms für die am 01.10.2015 in Capital erschienene Einreichung „Die Erfindung der Einfachheit“. Der Journalist porträtiert das Erfolgsrezept einer Bank, in dem der Journalist den Menschen über die Schulter schaut, die die Arbeit auch tatsächlich verrichten. Nicht der Vorstand des Unternehmens steht im Rampenlicht, sondern die Reportage startet beispielsweise beim täglichen zentralen Posteingang. Stilistisch und handwerklich ist diese Reportage hervorragend. Der Journalist hinterfragt dabei das Erlebte in seiner Reportage kritisch und enthält diese Informationen dem Leser auch nicht vor.
Der Artikel „Der Code der Zukunft“, erschienen am 22. Mai 2016 in der Tageszeitung Der Tagesspiegel, verfasst von Carla Neuhaus, belegt Platz 2 in der Kategorie Print. Dieser Artikel ist einer von insgesamt fünf eingereichten Beiträgen, die sich mit dem Thema Blockchain auseinandergesetzt haben. Die Autorin hat nach einhelliger Meinung der Jury das komplexe Thema „auf den Punkt“ geschrieben. Die Jury wusste nicht, welcher Satz oder welches Wort man hätte streichen oder ergänzen können. Der Beitrag ist in sich und für den zur Verfügung stehenden Platz einer Tageszeitung mustergültig verfasst und illustriert.
Der dritte Platz in der Kategorie Print geht an Dyrk Scherff von der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung (FAS). Der Beitrag trägt den Titel „Hauskauf in Gefahr“ und ist am 29.05.2016 erschienen. Der Artikel beschäftigt sich mit den Auswirkungen der Wohnimmobilienkreditrichtlinie. Es gelingt dem Preisträger dabei, sowohl die Probleme der finanzierenden Banken, als auch die Konsequenzen für bestimmte Kundengruppe sauber heraus¬zuarbeiten und darzustellen.
Kategorie TV/Radio/Online
Der erste Platz in der Kategorie TV/Radio/Online geht an Jonathan Sachse von correctiv für seine Geschichte „Kredite unter Freunden“, die am 03.11.2015 bei der FAZ erschienen ist. Pointiert zeichnet der Autor ein Bild von der wirtschaftlichen Lage der Sparkasse Dinslaken-Voerde-Hünxe und schaut den handelnden Verantwortlichen auf die Finger. Es ist die gute Schreibe, es ist der scharfe Blick des Journalisten und letztlich ist es das gesamte Bild, welches der Journalist Jonathan Sachse hier gestochen scharf zeichnet. Der Beitrag ist klar und gut strukturiert und bietet einen sehr hohen Nutzwert – zumindest für die Bürger der drei betroffenen Kommunen. Und für alle anderen ist der Beitrag sehr lesenswert.
Der zweite Platz in der Kategorie TV/Radio/Online geht an Steffen Clement vom Hessischen Rundfunk für seinen Beitrag „Verrückte Zinswelt – wo es für Kredite Geldgeschenke gibt“, ausgestrahlt am 01.06.2016 in der ARD im Wirtschaftsmagazin plusminus. In diesem Beitrag werden die Kassakredite der Kommunen thematisiert: Deutsche Kommunen erhalten bei mehreren ausländischen Banken Zinsen, wenn sie neue Kassakredite aufnehmen. Dieses volkswirtschaftlich bedeutsame und aus Sicht der Jury bedenkliche Thema wurde bisher journalistisch viel zu wenig gewürdigt. Dem Redakteur gelingt es, das Thema in nur acht Minuten vollumfänglich und interessant vor- und darzustellen.
Den dritten Platz in der Kategorie TV/Radio/Online erreicht Florian Jean Francois Tanda für seine Einreichung mit dem Titel „Blockchain: Die Finanzwelt im Banne der Bitcoin-Technologie“, gesendet am 01.02.2016 im Schweizer Fernsehen (SRF). Für den Beitrag spricht, dass die Funktionsweise der Blockchain und die Konsequenzen des Einsatzes dieser neuen Technologie anschaulich und nachvollziehbar erklärt werden. Mehrere Interviewpartner mit unterschiedlichem Hintergrund geben Auskunft über die Möglichkeiten der Technologie und ihre Konsequenzen. Der Beitrag offenbart auch, wie 42 internationale Großbanken sich bereits heute auf die neue Technologie einstellen. Die grafische Umsetzung empfand die Jury als hervorragend. Der Beitrag zeigt zudem, in welchen Branchen und Sektoren die Technologie auch zum Einsatz kommen könnte: vom Autoleasing bis zum Handelsregister.
Den Juryvorsitz hat der Chefredakteur der Börsen-Zeitung, Claus Döring, übernommen. Weitere Jurymitglieder sind: Gertrud Hussla (Handelsblatt), Prof. Dr. Henrik Müller (Institut für Journalistik, TU Dortmund), Marcus Pfeil (Follow the Money), Ulrich Ueckerseifer (WDR), Manfred Westphal (Verbraucherzentrale Bundesverband), Stefan Wolff (freier Journalist, u.a. ARD Börse, Deutschland-funk). Die Jury wird durch Rudolf Conrads, Vorstandsvorsitzender des Verbandes der PSD Banken, komplettiert.